Am Donnerstag, den 13. August 2009 wurde das Hasenbergl auf Herz und Rampen geprüft. Zwei Kinder des Kinder- und Jugendtreff ’s Dülfer machten sich zusammen mit Pädagog/innen im Rahmen eines Ferienprogrammangebots mit Rollstühlen, Augenbinden und Blindenlangstöcken auf den Weg, um ihren Stadtteil auf Barrierefreiheit zu testen: Welche baulichen Gegebenheiten sind förderlich (z.B. Rampen, taktile Signale) und welche hinderlich (z.B. Stufen, großes Kopfsteinpflaster)?
Trotz oder gerade wegen der geringen Teilnehmer/innenzahl war es möglich, besonders intensiv den Stadtteil zu begutachten und alle Erlebnisse zu reflektieren.
Die Route führte entlang der Dülferstraße in Richtung U-Bahn Station Feldmoching. Gleich zu Beginn wurde an der Wertstoffsammelstelle deutlich, mit welchen Hindernissen Menschen mit Behinderung(en) im Alltag umgehen müssen. Um die Container zu erreichen, muss man eine Schwelle überwinden, die so hoch ist, dass nicht alle Menschen im Rollstuhl diese alleine bewältigen können. Das Einwurfloch ist so hoch angebracht, dass es nur knapp erreichbar ist, und die Container sind nicht mit Brailleschrift für blinde Menschen ausgestattet.
Alle weiteren getesteten Stellen und Einrichtungen – Aldi an der U-Bahn Feldmoching, U-Bahn Stationen Feldmoching und Hasenbergl, Stadtbibliothek und Stadtsparkasse an der U-Bahn Hasenbergl – sind barrierefrei zugänglich: ebenerdig oder mit Lift. Im Supermarkt und in der Stadtbibliothek machten die Kinder die Erfahrung, dass nicht alles für Menschen im Rollstuhl erreichbar ist, angesprochene Kundschaft und Mitarbeiter/innen der Bücherei waren jedoch sehr hilfsbereit und holten die gewünschten Sachen aus den Regalen.
Das letzte wie auch das erste Stück der Route war die Einfahrt zum Kinder und Jugendtreff Hasenbergl ’s Dülfer. Diese ist durch ihre alten Pflastersteine, die teilweise fehlen oder brüchig sind, nicht barrierefrei. Sowohl mit dem Rollstuhl als auch mit dem Blindenlangstock bleibt man oftmals in den Löchern stecken. Eine neue Pflasterung wäre hier dringend nötig.
Insgesamt ist der getestete Teil des Hasenbergl im Sinne der Barrierefreiheit sehr gut ausgebaut, wünschenswert wäre, dass der Neubau an der U-Bahn-Station Hasenbergl – das Gebäude, in dem sich jetzt die Stadtbücherei befindet – barrierefrei gestaltet wird.
Die gesamten Ergebnisse des Checks werden an den Bezirksausschuss (BA 24) übergeben, um die festgestellten Mängel im Sinne der Barrierefreiheit zu überprüfen und zu beheben.